Montag, 28. Januar 2008
Dos Ojos
Etwa ne dreiviertel Stunde südlich von Playa del Carmen liegt die Cenote Dos Ojos (spanisch: zwei Augen), über die man zu Nohoch Nah Chich gelangen kann, dem größten Höhlensystem der Welt. Die Yucatan-Halbinsel ist angeblich von etwa 3000 Cenoten übersät (oder besser unterhöhlt). Vor etwa 65 Millionen Jahren schlug ein riesiger Meteor auf die Fläche der heutigen Yucatan-Halbinsel ein und ließ einen 284 km breiten Krater auf der Oberfläche zurück. Im Laufe der Zeit bildeten sich Risse in der Kalksteinoberfläche des Kraters und Regenwasser sammelte sich in den entstandenen Spalten und Löchern. Irgendwann begann dann die Oberfläche der unterirdischen Kammern zu zerbröckeln, so dass das komplizierte System von unterirdischen Flüssen und Cenoten freigelegt wurde. Eingang zur Cenote Dos Ojos:


Die Mayas sahen die Cenoten als Eingänge zur Nachwelt an. Es gab drei Ebenen der Existenz: der Himmel, die Erde und die Unterwelt (Xibalba). Die Mayas glaubten, dass jeder, der in den Cenoten als Gabe an die Götter geopfert wurde, Xibalba vermeiden und direkt in den Himmel gelangen würde.

Wir fuhren in einer Gruppe von 16 Leuten (inklusive drei Tauchguides) zu den Cenoten. Schon der Eingang zur Cenote war beeindruckend. Glasklares Wasser, an den Wänden kleine Stalaktiten... wunderschön und sehr einladend.


Während Helmes Gruppe tauchte, habe ich mich mit einer schweizerischen Familie unterhalten (auf französisch, so gut es eben ging), die wie ich in der Pause zwischen den beiden Tauchgängen mit dem einen Guide eine Schnorcheltour durch die Bat Cave machen wollte. Dos Ojos besteht aus zwei Höhlen, die nacheinander betaucht werden. Besonders tief sind sie nicht, aber trotzdem braucht man Taschenlampen, um im Dunkel der Höhlen die wunderschöne Unterwasserwelt mit all ihren Stalaktiten und Stalakmiten genießen zu können. Helme vor dem ersten Tauchgang:


In beiden Höhlen taucht man quasi in einer Schleife. Umkehrpunkt für die erste Höhle ist Barbie im Maul eines Krokodils, das ein Tauchguide vor Jahren montiert hat, um zu signalisieren: ab hier wird’s gefährlich.


Faszinierend ist natürlich, wenn man wieder Sonnenlicht sieht, welches dann so fantastische Bilder wie dieses zaubert:
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Während die Taucher ihre Oberflächen-Lunch-Pause machten, sind wir zu fünft auf Schnorcheltour zur Bat Cave gegangen. Jeder mit einem Wetsuit und einer Taschenlampe ausgerüstet sind wir dem Guide hinterher, immer den Blick nach unten, um die von ihm angeleuchteten Kalksteinformationen zu bewundern. Manchmal war’s ganz schön eng über’m Kopf, und manchmal musste man gleichzeitig über Wasser gucken, dass man sich nicht den Kopf an den Stalaktiten anstößt, während die Unterwasserstalakmiten umschwommen werden mussten. Ziemlich aufregend. In der Bat Cave angekommen haben wir dann tatsächlich ein paar Fledermäuse an der Decke schlafen sehen. Echt eine irre Schnorcheltour! Erschöpft aber glücklich nach dem Cenoten-Erlebnis:

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