Mittwoch, 18. Juni 2008
Ferrocarril Chihuahua al Pacífico
vessip, 05:53h
Wie schon vorher kurz angerissen, wollten wir hauptsächlich mit dem Zug „El Chepe“ (die Kurzform von „Ferrocarril Chihuahua al Pacífico“) die grandiose Natur der Sierra Tarahumara durchqueren. Am Tag nach dem wundervollen Ausritt starteten wir mit dem holländischen Pärchen in dem Örtchen Creel gen Westen zu unserem Zielort El Fuerte. Auf dem Weg vom Bahnhof El Fuerte zu unserem Hotel schnackten wir eine größere Gruppe von älteren Herrschaften an, ob sie uns nicht in ihrem Bus vom Bahnhof in den etwas weiter entfernten Ortskern mitnehmen könnten. Der lustige Haufen stimmte zu und stellte sich im weiteren Gespräch als Gruppe von britischen Oldtimerfahrern heraus, die auf ihrem Trip von Panama auf der Panamericana nach Alaska einen Kurzausflug mit dem Chepe in den Canyon „Barranca del Cobre“ gemacht hatten.
Am folgenden Tag zogen wir wieder los, diesmal Retour Richtung Osten. Kurz ein paar Worte zu der rund 650 km langen Strecke von Los Mochis nach Chihuahua. Dabei werden über 2400 m Höhenunterschied bewältigt.
Im Jahr 1870 entwickelte der US-Eisenbahn-Ingenieur Albert Owen erste Pläne zu diesem Schienenstrang. Baubeginn war 1881. Jedoch führten diverse Verzögerungen mit unterschiedlichen Hintergründen (Geldmangel, Revolution, Missmanagement etc.) dazu, dass die Strecke erst 1961 fertig gestellt wurde. Täglich verkehren zwei Züge (primera express und clase económica) jeweils in beide Richtungen. Startzeiten sind jedes Mal die frühen Morgenstunden. Da auf der eingleisigen Trasse ebenfalls Güterzüge eingesetzt werden und die Trasse selbst beständiger Reparaturmaßnahmen bedarf, ist es nicht ungewöhnlich, dass man mit erheblichen Verspätungen (5 Stunden sind locker drin) rechnen muss. Auf unserem Trip zurück von West nach Ost wurden wir auch leidige Zeugen einer geringfügigen Verspätung. Schon beim Start in El Fuerte am Bahnhof blieb uns erst einmal nichts anderes übrig, als die Beine in die Vormittagssonne und in verflixt aggressive Mückenschwärme zu hängen. Ha, eine lange Hose kann einen vor riesigen roten Flecken auf den Beinen bewahren... ;o))

Bedingt durch die eingleisige Trasse und nur wenigen Ausweichstellen, an denen entgegenkommende Züge passieren können, baute sich die anfängliche einstündige Verspätung auf satte drei Stunden zu unserem nächsten Zielort Divisadero aus.
Trotz einer Modernisierungskampagne im Jahre 1998 sehen für europäische Verhältnisse die Züge mit ihren Waggons äußerlich so aus, als ob sie sich seit den 70’iger Jahren technisch nicht wesentlich verändert haben.

In den Waggons herrschte jedoch eine dem amerikanischen Geschmack angepasste, bescheuerte Temperatur von ungefähr 18° C. Zum Glück konnte man dieser auf den Plattformen zwischen den Waggons entfliehen, wo man sowohl natürliche Aircondition genießen
als auch die besten Fotos schießen konnte.

In Begleitung liebenswürdiger Schaffner,
die neben der Ticketkontrolle auch die Passagiere mit wichtigen touristischen Informationen („...in 5 Minuten erreichen wir die Brücke Rio San Pedro...“) versorgten, schlängelte sich der Chepe über 36 mehr oder minder vertrauenerweckende Brücken und durch 87 Tunnel
an malerischen Seen vorbei
und bewältigte die unzähligen Höhenmeter in Serpentinen entlang fantastischer Schluchten- und Felsformationen.

Oberhalb von 2000 m erreichten wir dann einen mit Kiefern überzogenen Hochwald,
der sich bis zu unserem Tagesziel Divisadero fortsetzte. Dort angekommen checkten wir in das einzige Hotel vor Ort ein. Nun mussten wir 24 Stunden rumkriegen, bevor wir wieder in den Chepe in Richtung Chihuahua einsteigen konnten. Das reichhaltige Speiseangebot und die beeindruckende Natur mit sich drei treffenden Canyons ließen diese aber im Flug vergehen (Blog mit mehr dazu folgt).
Am folgenden Tag fuhren wir dann mit dem Chepe von Divisadero über den höchsten Punkt „Los Ojitos“ (2420 m) weiter auf der Hochebene nach Chihuahua. Die Trasse säumten Dörfer wie das Örtchen Creel, an dem wir vor 2 Tagen gestartet waren.

Ansonsten bot die Hochebene einen weiten eintönigen Ausblick, der ab und zu von riesigen Apfelplantagen oder von kleinen Rinderherden durchbrochen war.

Am Abend gelangten wir, von bedrohlich wirkenden Gewitterwolken verfolgt, gerade noch trockenen Fußes zu unserem Hotel in Chihuahua.
Am folgenden Tag zogen wir wieder los, diesmal Retour Richtung Osten. Kurz ein paar Worte zu der rund 650 km langen Strecke von Los Mochis nach Chihuahua. Dabei werden über 2400 m Höhenunterschied bewältigt.

Im Jahr 1870 entwickelte der US-Eisenbahn-Ingenieur Albert Owen erste Pläne zu diesem Schienenstrang. Baubeginn war 1881. Jedoch führten diverse Verzögerungen mit unterschiedlichen Hintergründen (Geldmangel, Revolution, Missmanagement etc.) dazu, dass die Strecke erst 1961 fertig gestellt wurde. Täglich verkehren zwei Züge (primera express und clase económica) jeweils in beide Richtungen. Startzeiten sind jedes Mal die frühen Morgenstunden. Da auf der eingleisigen Trasse ebenfalls Güterzüge eingesetzt werden und die Trasse selbst beständiger Reparaturmaßnahmen bedarf, ist es nicht ungewöhnlich, dass man mit erheblichen Verspätungen (5 Stunden sind locker drin) rechnen muss. Auf unserem Trip zurück von West nach Ost wurden wir auch leidige Zeugen einer geringfügigen Verspätung. Schon beim Start in El Fuerte am Bahnhof blieb uns erst einmal nichts anderes übrig, als die Beine in die Vormittagssonne und in verflixt aggressive Mückenschwärme zu hängen. Ha, eine lange Hose kann einen vor riesigen roten Flecken auf den Beinen bewahren... ;o))

Bedingt durch die eingleisige Trasse und nur wenigen Ausweichstellen, an denen entgegenkommende Züge passieren können, baute sich die anfängliche einstündige Verspätung auf satte drei Stunden zu unserem nächsten Zielort Divisadero aus.
Trotz einer Modernisierungskampagne im Jahre 1998 sehen für europäische Verhältnisse die Züge mit ihren Waggons äußerlich so aus, als ob sie sich seit den 70’iger Jahren technisch nicht wesentlich verändert haben.

In den Waggons herrschte jedoch eine dem amerikanischen Geschmack angepasste, bescheuerte Temperatur von ungefähr 18° C. Zum Glück konnte man dieser auf den Plattformen zwischen den Waggons entfliehen, wo man sowohl natürliche Aircondition genießen

als auch die besten Fotos schießen konnte.

In Begleitung liebenswürdiger Schaffner,

die neben der Ticketkontrolle auch die Passagiere mit wichtigen touristischen Informationen („...in 5 Minuten erreichen wir die Brücke Rio San Pedro...“) versorgten, schlängelte sich der Chepe über 36 mehr oder minder vertrauenerweckende Brücken und durch 87 Tunnel

an malerischen Seen vorbei

und bewältigte die unzähligen Höhenmeter in Serpentinen entlang fantastischer Schluchten- und Felsformationen.

Oberhalb von 2000 m erreichten wir dann einen mit Kiefern überzogenen Hochwald,

der sich bis zu unserem Tagesziel Divisadero fortsetzte. Dort angekommen checkten wir in das einzige Hotel vor Ort ein. Nun mussten wir 24 Stunden rumkriegen, bevor wir wieder in den Chepe in Richtung Chihuahua einsteigen konnten. Das reichhaltige Speiseangebot und die beeindruckende Natur mit sich drei treffenden Canyons ließen diese aber im Flug vergehen (Blog mit mehr dazu folgt).
Am folgenden Tag fuhren wir dann mit dem Chepe von Divisadero über den höchsten Punkt „Los Ojitos“ (2420 m) weiter auf der Hochebene nach Chihuahua. Die Trasse säumten Dörfer wie das Örtchen Creel, an dem wir vor 2 Tagen gestartet waren.

Ansonsten bot die Hochebene einen weiten eintönigen Ausblick, der ab und zu von riesigen Apfelplantagen oder von kleinen Rinderherden durchbrochen war.

Am Abend gelangten wir, von bedrohlich wirkenden Gewitterwolken verfolgt, gerade noch trockenen Fußes zu unserem Hotel in Chihuahua.
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